Seniorenbund: das Ausfahrten-Ende naht; diesmal „Kunst-Kultur-Kulinarik“

Die letzte Fahrt vor dem beliebten Ganserlessen am 11.11.2024 führte den Mooskirchner Seniorenbund in
das Schatzhaus Kärntens,

das Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal.

Raphaela Traussnigg
führte die interessierte Gruppe durch die Welt der Bücher und eröffnete den Blick auf eine Geschichte von mehreren Jahrhunderten.
Das älteste Buch Österreichs, der

Ambrosius-Kodex aus dem 5. Jahrhundert

befindet sich aus Sicherheitsgründen derzeit nicht in der Ausstellung, aber das vermutlich erste Druckwerk Johannes Gutenbergs, das

Missale Speciale abbreviatum (1450),

war unter den Ausstellungstücken.
Die Superlativen der Schreibkunst, die Handschriftensammlungen vom 5. bis zum 18. Jahrhundert, sind lückenlos dokumentiert.

Zahlreiche europäische Spitzenwerke der Gold- und Silberverarbeitung sind Glanzlichter der St. Pauler Schatzkammern. Neben dem Adelheidkreuz aus dem 11. Jahrhundert sind zwei romanische Vortragekreuze bemerkenswert. Das eine stammt aus Spanien, das andere, in Email gearbeitet, aus Limoges in Frankreich. Beide Kruzifixe stammen aus dem frühen 13. Jahrhundert. Bemerkenswert ist ein großes Uhrgehäuse, das 1704 nach der gewonnenen Schlacht von Höchstädt dem Herzog von Baden geschenkt wurde. Nachdem Fürstabt Martin Gerbert die Uhr 1775 erworben hatte, wurde sie zu einem Hausaltärchen umgestaltet.

„Der Mensch, wie Gott ihn schuf“.

Das Thema der Sonderausstellung, das berührt, anzieht, polarisiert, abschreckt, aber auch neugierig macht – es ist so alt, wie die Menschheit selbst. Schon im biblischen Buch Genesis erkennen
Adam und Eva,
dass sie nackt sind – und sie schämen sich. Der Umgang mit der eigenen Nacktheit ist sehr unterschiedlich – von der Freizügigkeit des Nudismus bis hin zur Scham, die verhüllt, was es zu verhüllen gibt. Das Ideal des schönen Körpers hat sich gewandelt und reicht von der Venus von Willendorf bis zu den Grazien eines Canova, die durch ihre scheinbare Makellosigkeit bestechen.