Gustav Braunendal ist tot
19. Januar 2025 2025-01-20 14:08Gustav Braunendal ist tot
Gustav Braunendal ist tot
Am Morgen des 19. Jänner 2025 haben wir die unfassbare Nachricht erhalten, dass unser verdienter Mitbewohner
Gustav Braunendal
im 93. Lebensjahr
im Herrn entschlafen ist.
Mooskirchen trauert ….
Noch vor wenigen Tagen hat er das getan, was ihm stets große Freude bereitet hat. Mit seinem Auto in den Markt zu fahren, im – zuletzt immer mehr – „Mooskirchner Hof“ Freunde zu treffen, sich mit ihnen zu unterhalten und dann den Weg nach Hause, zu sich in Kniezenberg zu nehmen.
Dort, in Kniezenberg, hat er sich
mit Gattin Franziska,
die ihm immer eine wertvolle, treusorgende Ehefrau und Partnerin war, wahrlich
das „persönliche Reich“
geschaffen.
Idyllisch, am Waldrand, ein wunderschönes Wohnhaus, so umgestaltet, dass auch die Bürden des Alters zu ertragen, das Bewegen unkompliziert und möglich wurde.
Gustav,
seinen Visionen, den vielen Ideen und seiner Kraft alles umzusetzen, auch ohne fremde oder öffentliche Hilfe, haben wir in Mooskirchen
unglaublich viel zu verdanken.
Seine Bescheidenheit war eine Zier.
Unnachahmlich,
wie er im Gemeindegebiet „unterwegs“ war, sich Sorgen und Nöte anhörte und nahezu auf alles eine Antwort fand, machen ihn
unvergessen.
Gustav Braunendal,
am 11. Juni 1932 in Weiz geboren,
mit Frank Stronach aufgewachsen und die Schulbank gedrückt,
kam vor etwas mehr als 40 Jahren eher durch einen Zufall mit Mooskirchen „in Berührung“ und fand Jahre später hier seine „Heimat“.
Mehr eigentlich noch, weil es den damals aktiven Gemeindeverantwortlichen, Bgm. Johann Trost und GR Peter Bäuchel gelang,
Gustav zur Mitarbeit in der örtlichen ÖVP-Ortsgruppe einzuladen.
1980
dann auch noch die Zusicherung abzuringen, für einen fixen Sitz im Gemeinderat zu kandidieren.
Genau 25 Jahre lang
war Gustav die besondere Bereicherung im Mooskirchner Gemeinderat.
Weil er schon damals ein Querdenker war, es bis heute blieb, wortgewandt, überlegt und mit seinem – auch durch die berufliche Tätigkeit mit Großkunden in der weiten Welt unerlässlichen – ungeheuren Weitblick,
vieles in und für Mooskirchen „bewegen“
konnte. Er sprach die Sprache des Volkes, die unserer BewohnerInnen und hat das Ohr immer in der Bevölkerung.
Seine persönliche Großtat – sein ganz eigenes Werk – hat er wohl mit dem heute nicht mehr wegzudenkenden
FREIZEITZENTRUM Mooskirchen
geschaffen; anlässlich eines anderen „runden Geburtstages“ hat man ihm die Bezeichnung
„Gustav-Braunendal-Freizeitzentrum“
verliehen.
Unbändiger Wille, viel Überzeugungsarbeit in damals nicht einfacher Zeit haben es ihm – der immer persönlich auch finanziell für alles haftete – ermöglicht, am östlichen Rand des Marktes etwas zu schaffen, was so manche be-, einige gar verhindern wollten, heute aber als sehr notwendig erachten.
Der erste Teil des Freizeitzentrums geht auf das Jahr 1989 zurück, als Gustav Braunendal mit Familie Lemsitzer als Grundeigentümer gelang,
vorerst 3 Tennisplätze,
die Minigolf-Anlage und
das von Christa Ferstl geführte Cafe „Piccolo“
mit allen für die sportlichen Betätigungen notwendigen Nebeneinrichtungen innerhalb kürzester Zeit zu schaffen.
Die erfolgreiche Führung aller Einrichtungen (der Verein Freizeitclub war damals schon gegründet) machte in den Jahren danach Zu- und auch Umbauten notwendig, um „Platz“ für das Massageinstitut Herz, Blumen Plettig zu schaffen und die Erweiterung des Raumangebotes für das Cafe möglich zu machen.
Wieder alles in Eigenregie durch Gustav Braunendal und seine Gattin. Jedenfalls soweit, dass sich alles so ergab, wie es heute zur Verwendung steht.
In den Folgejahren hatte Gustav alle Hände voll zu tun, den Anforderungen genügen zu können. Er schaffte einen Beachvolleyball-Platz und ermöglichte dem Verein das Fortkommen.
Glücklich, ja groß seine Freude, als
Edwin Reiter
sich bereiterklärte, den Verein „Freizeitclub Mooskirchen“ zu übernehmen und in wenigen Monaten zu jener Blüte, ja mehr noch, zu verhelfen, die aus der Zeit der Gründung bekannt war. Das Vertrauten schenkten sich die beiden Tag für Tag.
Eine sehr wichtige Funktion führte Gustav Braunendal aus:
die Obmannschaft im Seniorenbund Mooskirchen-Söding.
Auch diese Organisation hat er zu einer „Blüte“ im Bezirk Voitsberg geführt, die zwar in eigene Ortsgruppen für Mooskirchen und Söding geführt wurde, aber weiterhin leuchtet und anerkannt ist.
Mit der Übergabe an ‚Erwin Wutte hatte, wie er meinte, einen „ordentlichen Rucksack“ übergeben können.
Hier am Bild mit Theresia Schulz in geselliger Runde; sie und Erwin Wutte – das Bild zeigt die Übergabe der Obmannschaft – waren/sind ihm erfolgreiche „Nachfolger“ in der Funktion.
„Mann der ersten Stunde“ war Gustav auch, wenn wir über den
„rollenden Essensdienst“
zu berichten wissen. Über den Seniorenbund ständig mit Sorgen und Nöten der älteren Bewohner:innen konfrontiert, unternahm er alles, dieser Altersgruppe, die gebrechlich und/oder – meist alleinstehend – nicht mehr in der Lage war, den gesamten Haushalt zu bedienen,
mit Mittagessen versorgen
zu können. Erste Versuche, das mit zuvor tiefgekühlten Produkten zu erfüllen, waren wenig erfolgreich. Die örtliche Gastronomie könnte die Wünsche auch nicht erfüllen. Glücklicherweise ergaben sich für ihn, Engelbert Huber und dem damaligen Pfarrer Johann Veit Gespräche mit der Lebenshilfe in Söding. Innerhalb kurzer Zeit war es möglich, von dort , aus der Großküche, an allen Tagen der Wochen das Mittagessen sogar zu den älteren Personen zuzustellen. Das
zweite Standbein“ der Nachbarschaftshilfe der Pfarre
war so geschaffen. Ein Vierteljahrhundert übernahmen er und eine Gruppe Ehrenamtlicher aus Mooskirchen und Söding den Zustelldienst an Wochenenden und Feiertagen.
Aus Anlass der Vollendung seines 80. Lebensjahres – das Bild unten zeigt ihn mit Gattin und den Gratulanten –
erfuhren alle Anwesenden, die der damalige Jubilar leibt und lebt.
Er meinte:
„Ich habe einen Gutschein erhalten – meine Gattin Franziska, die mich durch dieses Leben „trägt“.
Schöner, dankbarer kann man ein harmonisches Zusammenleben durch nunmehr bald 54 Jahre mit Gattin Franziska – liebevoll „Kuxi“ genannt – wohl nicht zum Ausdruck bringen.
Zur Vollendung des 90. Lebensjahres,
im Juni 2022,
hat es der Jubilar gewünscht, in kleiner, aber feiner Runde das von Bgm. Engelbert Huber in seinem Stammlokl, dem „Treitlerwirt“ vereinbarte Mittagessen in Anwesenheit von Provisor Mag. Wolfgang Pristavec, Erwin Wutte und den Vertretern des ÖKB (Obmann Walter Hojas und ObmStv Josef Rothschedl) einzunehmen.
Vieles, sehr vieles aus und über das Leben unseres nun Verstorbenen mit Bezug zu und auf Mooskirchen wäre noch zu sagen.
In der Gustav eigenen Zurückhaltung
verneigen wir uns vor unserem großen, wertvollen Mooskirchner und sagen einfach, aufrichtig
„Danke für alles, Gustav“
Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt an dieser Stelle
Gattin Franziska,
Tochter, Sohn und allen Familienangehörigen.
Die Verabschiedung von Gustav findet in Mooskirchen – mit Requiem in der Pfarrkirche – statt: