Karsamstag in unserer Pfarre
19. April 2025 2025-04-19 16:21Karsamstag in unserer Pfarre
Karsamstag in unserer Pfarre
Feuer-Segnung zum "Weihfeuer tragen"
Der Karsamstag zählt zweifellos zu den ganz wichtigen, nach dem Ostersonntag wohl höchsten religiösen Tagen im Kirchenjahr. Damit sollen wir eine Verbindung zu österlichem Brauchtum herstellen. Ohne das es in unserer Gemeinschaft eigentlich nicht gehen sollte. Erfreulicherweise wird das in unserer Pfarre so gelebt, von allen Verantwortlichen um Provisor Mag. Wolfgang Pristavec auch immer so gesehen.
Traditionell trafen – nach entsprechender Ankündigung – am Morgen des Karsamstags viele, vor allem junge Pfarrbewohner:Innen, am Kirchplatz zusammen. Bestens ausgestattet mit kleinen Behältern, mit denen das geweihte Feuer zu Nachbarn, Freunden und Bekannten, die es schon erwarten, gebracht wird. Die Pfarrbewohner:Innen versammelten sich um die vorbereitete Feuerschale und warteten, bis dieses helle Flammen gebende
Feuer gesegnet
wird.

Provisor Mag. Wolfgang Pristavec
entbot den Gekommenen einen „österlichen Morgengruß“. Er meinte, an diesem Morgen kommt man zusammen, um Gemeinschaft, das Miteinander zum Ausdruck zu bringen. Aus dem Osten kommt das Licht, das Jesus Christus darstellt.
FEUER für uns.
Deshalb wird dieses Feuer auch gesegnet. Feuer, das dann in alle oder viele Haushalte gebracht wird und so als Licht für alle, bei allen zu deuten ist.

Jung und alt ist auf dem Weg, österlicher Tradition folgend, das „Weihfeuer“ zu den Familien zu bringen!
Danke für diese Form des Miteinanders.
ANBETUNG beim heiligen Grab
Vom Morgen des Karsamstags bis nach der Mittagsstunde – jene, die beginnen, nahmen schon an der Feuersegnung teil – sind die Pfarrbewohner:Innen aus allen Teilen herzlich willkommen, der
Anbetung beim „Heiligen Grab“

beizuwohnen.
Seit vielen Jahren sind die Zeiten gestaffelt, um allen Gläubigen Möglichkeit zur Teilnahme zu bieten.
In die Pfarrkirche kommen BewohnerInnen aus den verschiedenen Dorfschaften zu folgenden Zeiten:
08.00 Uhr Gießenberg, Weinberg, Rubmannsberg und Rauchegg
09.00 Uhr Stögersdorf und Bubendorf
10.00 Uhr Kleinsöding und Pichling
11.00 Uhr Großsöding und Schadendorfberg
12.00 Uhr Neudorf und Ungerbach
13.00 Uhr Fluttendorf und Kniezenberg
14.00 Uhr Mooskirchen und Schadendorf
Um 14.20 Uhr findet mit Provisor Mag. Wolfgang Pristavec
die SCHLUSS-ANDACHT statt.
Das „Heilige Grab“ erstrahlt in besonderem Glanz und stellt eine Besonderheit – nicht nur wegen der religiösen Bedeutung – dar. Nach dem Abbau am ersten Sonntag nach Ostern, den Helfer freiwillig übernehmen, werden die Einzelteile bis zur Karwoche des folgenden Jahres entsprechend gelagert.
OSTERSPEISEN-SEGNUNGEN - "Fleischweihe"
Das
Segnen der Osterspeisen,
von Fleisch, über Brot, Eier, Kren und sonstige Kräuter, erfolgt in unserer Pfarre traditionell auch am Vormittag des Karsamstag.
In Körben, Taschen oder anderen Gebinden – allesamt schön geschmückt, mit oder ohne Tuch oder Abdeckung – wird all das gebracht, was vorbereitet ist.

Bei insgesamt
16 Dorfkapellen, Wegkreuzen oder sakralen Bauten
in unserer Pfarre (beginnend um 8.20 Uhr in Fluttendorf – in weiterer Folge über Neudorf, Gießen- und Weinberg nach Kniezenberg; von dort über Gersdorf, Rauchegg, Rubmannsberg, Bubendorf, zur Kapelle Stögersdorf, weiter im Pfarrgebiet Södings, bis zum Abschluss um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche – die hier veröffentlichten Bilder entsprechen der genannten Reihenfolge)
macht
Provisor Mag. Wolfgang Pristavec
im wahrsten Sinne des Wortes „Station“, um einige Worte zu den vielen versammelten Menschen zu diesen Tagen, dem Fest der Auferstehung des Herrn zu sprechen.
Diesmal stellte er die Taufe in den Mittelpunkt der Predigtworte, die wir selbst nicht bewusst erlebt haben, durch sie aber in die Gemeinschaft aufgenommen wurden, mit Tod und Auferstehung in Verbindung gebracht. Sie ist einmalig, unverwechselbar und ist uns für unser Leben geschenkt. Sie muss immer wieder erneuert werden. In Jesus Christus, unserem Herrn. Unser Leib muss auferbaut werden, dazu brauchen wir Nahrung. Heute haben wir auch Lebensmittel für unsere Ernährung mitgebracht, die mit Weihwasser besprengt, uns zum Verzehr zur Verfügung stehen.
Allgemein bekannt ist das alles unter der Bezeichnung
„Fleischweihe“.

In Gießenberg wurden alle anwesenden Bewohner:innen mit Tönen der vom Team um Johann und Josef Klement-Schmölzer vor Jahren
selbstgefertigten Ratsche
willkommen geheißen. Eine sehr nette Form österlicher Begrüßung.

Üblich ist es, im Anschluss an die Segnung die Speisen zu verzehren. In der Familie, mit Gästen, Freunden – unterschiedlich, einfach individuell, wie es beliebt.
„Angenehme Osterfesttage“
Eine Besonderheit der Natur findet sich, wie
Franz Oswald, aufmerksamer Mitarbeiter der Marktgemeinde Mooskirchen
im Bild unten feststellt, ist mit dem Osterfest in Verbindung zu bringen:
ein (Oster)Hasenbaum in der Alten Poststraße
(bei Parkflächen entlang der Kainach).
Kompliment zu diesem „scharfen „Auge“.

Text und Bilder: Engelbert Huber