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Friedrich Lazarus – hunderte Trauergäste nahmen Abschied

Friedrich Lazarus – hunderte Trauergäste nahmen Abschied

 Verabschiedung – Montag, 10. März 2025

Das, was an Friedrich Lazarus sterblich war, wurde am Montag-Nachmittag – 10. März 2025 in der Pfarrkirche Mooskirchen verabschiedet.
Hunderte Trauergäste gaben der in der Vorwoche verstorbenen „schillernden Persönlichkeit“ der Oberkrainer-Musik das letzte Geleit.

Das

Requiem

zelebrierte
Provisor Mag. Wolfgang Pristavec,
der auch die besondere Fähigkeit des Verstorbenen zu musizieren, sein Wissen weiterzugeben und andere, Zuhörer, Publikum, zu begeistern, in den Mittelpunkt seiner Predigt stellte.
Das „gesungene Lob Gottes“ – etwas ganz besonderes, meinte der Herr Provisor  wurde vom
Männergesangverein – unter Chorleiter Gottfried Gschier
(Friedl gehörte dem Verein seit den späten 1960er Jahre als Mitglied an) in ganz einmaliger, einfühlsamer, würdevoller Art geboten.
Berührend in der Musikfolge
das „Hirtenlied“ (Solist Franz Wurzer)
(als der Sarg in die Kirche gebracht wurde)
und, während der Kommunion-Spende,
eine bekannte Oberkrainer-Melodie,
die von Musikern der „Aussteiger“ nicht gefühlvoller hätten interpretiert werden können.

Den NACHRUF auf den Verstorbenen hielt Bgm aD Engelbert Huber;
hier zum nachlesen.

Nach der letzten Einsegnung am Marktplatz griffen anwesende Musikkollegen von Friedl „in die Tasten“ und intonierten gemeinsam bekannte Oberkrainer-Melodien.

Friedl – ruhe in Freude und Frieden!

Mooskirchen trauert um einen verlässlichen Mitbewohner, treusorgenden Gatten und Familienvater, eine „Perle“ der volkstümlichen Musik:

Friedrich „Friedl“ Lazarus

Just am Morgen des Rosenmontags hat es unserem Schöpfer gefallen, „Friedl“, einen wahrlich begnadeten Musiker, der unzählige dieser „Festtage“ bereicherte und auf vielen Bühnen begeisterte, nach kurzer, schwerer Krankheit zu sich zu nehmen.
Im vertrauten Familienkreis, bestens versorgt und betreut bis zur letzten Stunde durch Gattin Hannerl, die Kinder Hannelore und Karl mit Angehörigen, hat er seine Augen für immer geschlossen.
Ihnen, allen Genannten, den Geschwistern
des Verstorbenen mit Angehörigen

gilt unsere tiefempfundene Anteilnahme.

Friedl, wie er allgemein genannt und auch geschätzt wurde, erblickte am
15. April 1947 
als ältester Sohn der Ehegatten Angela und Hubert Lazarus in Stögersdorf das Licht der Welt.
Mit seinen insgesamt zehn Geschwistern wuchs er auf, bescheiden aber immer lebhaft, nahm alles an und auf, was an Bildung für ihn vorbereitet war. Der Lehre, die erfolgreich beendet wurde, folgte der Weg als Geselle.
Immer aber war Friedl, wie sein Vater auch, mit Musik und Gesang vertraut.

Eine große Familie war es bald, in der Friedl aufwachsen sollte. Neun Geschwister – Anton ist leider schon verstorben – haben ihren Eltern immer Freude und „Aufgabe“ bereitet.
Vor etwa einem Jahr, so wird berichtet, trafen die Geschwister Lazarus vollzählig zusammen. 
Dankenswert dürfen wir die damals entstandenen Bilder,

Brüder und Schwestern fröhlich versammelt
(Barbara, Heinz, Gabriele, Annemarie, Franz, Hubert, Friedrich, Ernst – vlnr),
und gemeinsam mit ihren Partner:innen – unten

auch hier veröffentlichen.

Sehr jung an Jahren, führt er seine große Liebe,
Johanna Dirnbäck,
am
28. Dezember 1966
in Mooskirchen vor den Traualtar.
In kleinstem Familienkreis wurde es das Fest einer DOPPEL-HOCHZEIT;
die Schwester der Braut, Rosa Dirnbäck, schloss sich mit Partner Harald Obermann an.
In Standesamt 

(das Bild zeigt beide Brautpaare vor dem ehemaligen Gemeindeamt, in dem auch das Standesamt untergebracht war – die Damen Irmgard und Aloisia Schmid (links) und die Geschwister Schirgi (rechts) waren als „Brautjungfern“ dabei)
und Pfarrkirche wurde das gemeinsame Familienglück bekräftigt und bestätigt.

In Edenberg, beim vulgo „Greithans“ hat das junge Paar das ihnen vertraute „Nest“ gebaut. Mit Sohn Karl (1966) und Tochter Hannelore (1969) war das Familienglück bald vollkommen.
Emsig legten die beiden jungen Eheleute Stein für Stein auf- und nebeneinander, um das Notwendige und Nützliche zu haben.
Enkel- und Urenkelkinder zogen Opa und Uropa in ihren Bann. Sie fühlten sich bei ihm ebenso so gut aufgehoben, wie er ihre Nähe schätzte.

Friedl war zu dieser Zeit, 19jährig, schon Mitglied des
Männergesangvereines Mooskirchen.
Dem Brautpaar wurde, wie ersichtlich, die Ehre durch MGV-Obmann Engelbert Huber sen. (rechts) und Obmann-Stv. Josef Wittmann (links) überbracht.
Seine Stimme lieh Friedl dem MGV wann immer es Zeit und Möglichkeiten zuließen. Oftmals die vielen Jahre hindurch faszinierte er mit seiner Stimme und bereicherte damit das Klangvolumen des Chores.

Schon zuvor, Friedl dürfte 15, maximal 16 Jahre alt gewesen sein, versuchte er sich mit anderen im Dorf an den Instrumenten. Eine erste Kapelle war bald gegründet; es wurde so musiziert, wie es in die Wiege gelegt war.

Mehr und mehr fühlte er sich von dieser Muse geküsst,
war ungemein kreativ im Umgang mit Noten und fand auch in den Folgejahren „Gleichgesinnte“, die er begeistern konnte,

mit erstklassiger Musik vielen Menschen nah und fern große, ja größte Freude zu bereiten.

Ob in der eigenen Familie, mit dem dann gegründeten „Stögersdorfer Trio“ oder anderen Formationen, ihm gelang einfach alles mit Musik und seiner wunderbaren Stimme dazu.

Der „Start“, wenn man es so nennen darf, ist Friedl im Kainachtal mit dem 

„Södinger Quintett““

gelungen. Sozusagen der „Sprung“ für die „blutjungen“  Geschwister Lazarus (Friedl und Hubert- links) und Angerer (Josef mit Bariton, Johann mit Harmonika) in die ihnen schon vertraute Oberkrainer Szene, wobei sie in einem Trompeter aus der Weststeiermark – leider auch schon verstorben – die perfekte Ergänzung fanden.

Leider ist es ihm
als Gründer
nicht mehr gegönnt, das Jubiläum

„50 Jahre Mooskirchner“

(die Gründung erfolgte 1973) zu erleben.
Die für Mai dieses Jahres geplante Veranstaltung wird wohl im Gedenken an ihn „zelebriert“ werden.

Da gab es nichts und niemandem, mit dem Friedl nicht zur Klarinette griff, nahezu Tag und Nacht musizierte. Alle bekannten Künstler der Jahre nach 1973, von Hias, über Ewald Münzer, dem „Ligister Luis“, Heli Färber, etc bis zu anderen Größen, zählten zu seinen Freunden.
Sie alle waren und blieben bis zuletzt Beweis

dass Musik keine Grenzen kennt.

Auch mit dem danach formierten „Mooskirchner Quintett“ und zuletzt mit den
„Mooskirchner Aussteigern“
wusste Friedl „seinen Mann zu stellen“.
Zur Freude, zu Begeisterung so vieler Interessierter an volkstümlicher Musik.

Nicht weniger erfolgreich als mit den „Mooskirchnern“ war Friedl in den Jahren danach mit der Formation

„Mooskirchner Quintett“,

die ihn und seine Kollegen in mehreren Bundesländern „strahlen“ ließ; als – wie unten z u sehen –

„Philharmoniker der Volksmusik“.

Um dann bei den

„Mooskirchner Aussteigern“,

gemeinsam mit Hans Konrad, Heinz Tappler oder Andreas Schützenhofer, um nur einige der Kollegen zu nennen, jene musikalische Rolle zu übernehmen, die ihm auf den Leib geschrieben war. Legendhaft jedenfalls.

Mooskirchen

hat Friedl Lazarus zu verdanken, in allen Medien, national und international, im Zusammenhang mit Musik

genannt zu werden.

Dafür ist ihm von Herzen zu danken.
Still und bescheiden hat er in unserer Gemeinde gelebt. 
Großartig, wie er seine Berufung verwirklicht hat. Damit seinen persönlichen Beitrag zu Popularität gesetzt.
Auch der Landhof Lazarus
(Friedl hatte auch Anteil an Um- und Ausbauten vom einfachen Wirtshaus zum heute anerkannten Restaurant und Beherbergungsbetrieb, in dem Gäste von weitum nach allen Regeln der Kunst kulinarisch verwöhnt und gastlich bedient werden)
wird immer

mit Friedl und seiner Musik 

in Verbindung gesehen werden.
Wohl auch eine Fügung, dass er – obwohl schon gezeichnet von schwerer Krankheit – das Jubiläum seiner Gattin Hannerl,

„50 Jahre Wirtin“ am 1. März 2025 

noch miterleben konnte. Auf die ihm geschenkte Weise eben.

Wir verneigen uns vor unserem Verstorbenen und sagen dir, lieber Friedl, 

herzlich „DANKE“ für unzählige unvergessliche, beglückende Stunden, die du vielen von uns im letzten halben Jahrhundert

gestaltet hast.

Mit Musik und Gesang – deinem Leben eben.

ERSUCHEN der Angehörigen:
Anstelle von Kranz- und Blumenspenden wird um eine Gabe für die Nachbarschaftshilfee der Pfarre Mooskirchen gebeten:

IBAN: AT88 3848 7000 0311 0707
BIC: RZSTAT2G487

Bilder: Marktgemeinde Mooskirchen, Woche Voitsberg, privat / Text: Engelbert Huber