Gustav Braunendal ist tot: Leben für und in Mooskirchen – die Verabschiedung
28. Januar 2025 2025-02-01 17:12Gustav Braunendal ist tot: Leben für und in Mooskirchen – die Verabschiedung
Gustav Braunendal ist tot: Leben für und in Mooskirchen – die Verabschiedung
Die Verabschiedung
Das, was an Gustav Braunendal sterblich war, wurde am Montag, 27. Jänner 2025,
in Mooskirchen würdevoll verabschiedet.
Viele Trauergäste,
Familienangehörige, Freunde, Bekannte und/oder Weggefährten seit vielen Jahrzehnten, Nachbarn und Organisationen,
hatten sich am Platz vor der Pfarrkirche an diesem strahlend schönen Jännertag versammelt und erwarteten den schlichten, mit einem Gesteck aus roten Rosen geschmückten Holzsarg, der von den Bestattungsmitarbeitern in die Pfarrkirche gebracht wurde.
Das Requiem
feierte
Provisor Mag. Wolfgang Pristavec
so, wie es gewünscht war. Das Ensemble von „pro musica“ gestaltete die heilige Messe mit gut gebrachten Gesangsbeiträgen, Elvira Riedler bediente die Orgel, auch zu Volksgesang.
Der Herr Provisor sprach in der Predigt
von einem außergewöhnlich liebe- und verständnisvollen Mitbewohner, dem er oftmals zufällig beim Mittagessen in Gasthöfen oder beim Einkaufen begegnete, immer das Gespräch suchte und stets gute Kommunikation fand. Gustav, so der Geistliche, war nicht zu Gottesdiensten hier in der Kirche. Er hat seinen Weg hierher immer vor allen anderen genommen, zum Gebet, zum Entzünden von Kerzen und um Dank abzustatten. Er hat für die Pfarre und damit für alle Bewohner:innen unendlich Gutes getan. Über viele Jahre in der Nachbarschaftshilfe der Pfarre, mit dem Essensdienst und über sein Bemühen, Pflegehilfen für Betroffene zur Verfügung zu stellen. Dafür sei ihm der Lohn des Schöpfers sicher.
Den Nachruf auf den Verstorbenen
hielt auf Wunsch der Witwe
Bgm aD Engelbert Huber,
der den Verstorbenen als seinen väterlichen Freund bezeichnete.
Zu allem, das hier aus und über das Wirken schon ausgeführt ist, wandte sich Huber mit ausgesprochener Anteilnahme einmal an Witwe Franziska, dann auch an Tochter Karin und Sohn Andreas aus erster Ehe, an deren Familienangehörige, zu denen Gustav immer bestes väter- und großväterliches Verhältnis pflegte. Dann nannte er die ersten Jahre in Weiz, seine Schul- und die folgende Berufsausbildung mit Lehre zum Gerber als Mitarbeiter in der ehemaligen Leder-Dynastie Schmidt, zu der es auch familiäre Verbindungen gab. Dort wurde er zum Gesellen ausgebildet, besuchte dann die höhere Chemieschule in Wien, absolvierte die Meisterprüfung mit Bravour und war nach ausgezeichneter Leistung der damals Jüngste seiner Zunft in ganz Österreich.
Dann folgte eine berufliche Veränderung zum Großunternehmen Wall in Graz, das ihn mit Kunden aller Art und Größe in Verbindung brachte. Er mühte sich um die Kleinen ebenso wie um große, international tätige Konzerne, deren Aufträge zu guter Auslastung des Unternehmens in Graz führten. Immer war er um das Wohl des Auftraggebers und -nehmers bemüht, verfolgte die Bestellungen über die Produktion hin bis zur Auslieferung. Das machte viele Besuche auch in den Produktionshallen notwendig, wo es Umstände waren, die seiner Gesundheit – lange unbemerkt – eher schadeten und nach Jahren zum vorzeitigen Ruhestand führten.
Dem Ausgangspunkt für seinen „Mooskirchner Weg“, der hier gut beschrieben ist, alles würdigt und zum Ausdruck bringt. Nach seiner Eheschließung mit Franziska am 16. September 1971 führte der Weg über Freunde oftmals nach Kniezenberg, wo 1978 mit der Errichtung des Eigenheimes begonnen wurde, das seit 1980 als gemeinsamer Lebensmittelpunkt dient.
Gustav wurde von Huber
als „leutseliger Mensch“
beschrieben, der das Ohr beim Volk hatte, so wusste, was gewünscht und notwendig ist. Der – das ist unten nicht genannt – sogar eine eigene Fahrausbildung absolvierte, um bei Fa. Hoja damals noch im Schulbus-Dienst für Kindergarten- und Kinder beider Pflichtschulen tätig sein zu können. Auch das große Verständnis für örtliche Vereine und Organisationen wurde angesprochen, namens dieser (Freiwillige Feuerwehr und Kameradschaftsbund mit Abordnungen, Kultur-, Sport- und Sparvereine durch Repräsentanten vertreten) auch gedankt.
Mit
herzlichem Dank für alle in der Gemeinschaft
brachte Huber zum Abschluss – zwei Sätze aus einem Gedicht von + Rosina Distler durften nicht fehlen – wörtlich zum Ausdruck: „ich bin, jetzt mehr denn je, überzeugt, dass es eine derart menschlich bewundernswerte Einstellung wie sie Gustav zeigte und lebte, nur ein einziges Mal gibt“.
Ruhe in Freude und Frieden.
Die Urne des Verstorbenen wird/ist im Familiengrab in Graz beigesetzt.
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ein Leben in und für Mooskirchen
Am Morgen des 19. Jänner 2025 haben wir die unfassbare Nachricht erhalten, dass unser verdienter Mitbewohner
Gustav Braunendal
im 93. Lebensjahr
im Herrn entschlafen ist.
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Mooskirchen trauert ….
Noch vor wenigen Tagen hat er das getan, was ihm stets große Freude bereitet hat. Mit seinem Auto in den Markt zu fahren, im – zuletzt immer mehr – „Mooskirchner Hof“ Freunde zu treffen, sich mit ihnen zu unterhalten und dann den Weg nach Hause, zu sich in Kniezenberg zu nehmen.
Dort, in Kniezenberg, hat er sich
mit Gattin Franziska,
die ihm immer eine wertvolle, treusorgende Ehefrau und Partnerin war, wahrlich
das „persönliche Reich“
geschaffen.
Idyllisch, am Waldrand, ein wunderschönes Wohnhaus, so umgestaltet, dass auch die Bürden des Alters zu ertragen, das Bewegen unkompliziert und möglich wurde.
Gustav,
seinen Visionen, den vielen Ideen und seiner Kraft alles umzusetzen, auch ohne fremde oder öffentliche Hilfe, haben wir in Mooskirchen
unglaublich viel zu verdanken.
Seine Bescheidenheit war eine Zier.
Unnachahmlich,
wie er im Gemeindegebiet „unterwegs“ war, sich Sorgen und Nöte anhörte und nahezu auf alles eine Antwort fand, machen ihn
unvergessen.
Gustav Braunendal,
am 11. Juni 1932 in Weiz geboren,
mit Frank Stronach aufgewachsen und die Schulbank gedrückt,
kam vor etwas mehr als 40 Jahren eher durch einen Zufall mit Mooskirchen „in Berührung“ und fand Jahre später hier seine „Heimat“.
Mehr eigentlich noch, weil es den damals aktiven Gemeindeverantwortlichen, Bgm. Johann Trost und GR Peter Bäuchel gelang,
Gustav zur Mitarbeit in der örtlichen ÖVP-Ortsgruppe einzuladen.
1980
dann auch noch die Zusicherung abzuringen, für einen fixen Sitz im Gemeinderat zu kandidieren.
Genau 25 Jahre lang
war Gustav die besondere Bereicherung im Mooskirchner Gemeinderat.
Weil er schon damals ein Querdenker war, es bis heute blieb, wortgewandt, überlegt und mit seinem – auch durch die berufliche Tätigkeit mit Großkunden in der weiten Welt unerlässlichen – ungeheuren Weitblick,
vieles in und für Mooskirchen „bewegen“
konnte. Er sprach die Sprache des Volkes, die unserer BewohnerInnen und hat das Ohr immer in der Bevölkerung.
Seine persönliche Großtat – sein ganz eigenes Werk – hat er wohl mit dem heute nicht mehr wegzudenkenden
FREIZEITZENTRUM Mooskirchen
geschaffen; anlässlich eines anderen „runden Geburtstages“ hat man ihm die Bezeichnung
„Gustav-Braunendal-Freizeitzentrum“
verliehen.
Unbändiger Wille, viel Überzeugungsarbeit in damals nicht einfacher Zeit haben es ihm – der immer persönlich auch finanziell für alles haftete – ermöglicht, am östlichen Rand des Marktes etwas zu schaffen, was so manche be-, einige gar verhindern wollten, heute aber als sehr notwendig erachten.
Der erste Teil des Freizeitzentrums geht auf das Jahr 1989 zurück, als es Gustav Braunendal mit Familie Lemsitzer als Grundeigentümer gelang,
vorerst 3 Tennisplätze,
die Minigolf-Anlage und
das von Christa Ferstl geführte Cafe „Piccolo“
mit allen für die sportlichen Betätigungen notwendigen Nebeneinrichtungen innerhalb kürzester Zeit zu schaffen.
Die erfolgreiche Führung aller Einrichtungen (der Verein Freizeitclub war damals schon gegründet) machte in den Jahren danach Zu- und auch Umbauten notwendig, um „Platz“ für das Massageinstitut Herz, Blumen Plettig zu schaffen und die Erweiterung des Raumangebotes für das Cafe möglich zu machen.
Wieder alles in Eigenregie durch Gustav Braunendal und seine Gattin. Jedenfalls soweit, dass sich alles so ergab, wie es heute zur Verwendung steht.
In den Folgejahren hatte Gustav alle Hände voll zu tun, den Anforderungen genügen zu können. Er schaffte einen Beachvolleyball-Platz und ermöglichte dem Verein das Fortkommen.
Glücklich, ja groß seine Freude, als
Edwin Reiter
sich bereiterklärte, den Verein „Freizeitclub Mooskirchen“ zu übernehmen und in wenigen Monaten zu jener Blüte, ja mehr noch, zu verhelfen, die aus der Zeit der Gründung bekannt war. Das Vertrauen schenkten sich die beiden Tag für Tag.
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Eine sehr wichtige Funktion führte Gustav Braunendal aus:
die Obmannschaft im Seniorenbund Mooskirchen-Söding.
Auch diese Organisation hat er zu einer „Blüte“ im Bezirk Voitsberg geführt, die zwar in eigene Ortsgruppen für Mooskirchen und Söding geführt wurde, aber weiterhin leuchtet und anerkannt ist.
Mit der Übergabe an Erwin Wutte hatte, wie er meinte, einen „ordentlichen Rucksack“ übergeben können.
Hier am Bild mit Theresia Schulz in geselliger Runde; sie und Erwin Wutte – das Bild zeigt die Übergabe der Obmannschaft – waren/sind ihm erfolgreiche „Nachfolger“ in der Funktion.
„Mann der ersten Stunde“ war Gustav auch, wenn wir über den
„rollenden Essensdienst“
zu berichten wissen. Über den Seniorenbund ständig mit Sorgen und Nöten der älteren Bewohner:innen konfrontiert, unternahm er alles, dieser Altersgruppe, die gebrechlich und/oder – meist alleinstehend – nicht mehr in der Lage war, den gesamten Haushalt zu bedienen,
mit Mittagessen versorgen
zu können. Erste Versuche, das mit zuvor tiefgekühlten Produkten zu erfüllen, waren wenig erfolgreich. Die örtliche Gastronomie könnte die Wünsche auch nicht erfüllen. Glücklicherweise ergaben sich für ihn, Engelbert Huber und dem damaligen Pfarrer Johann Veit Gespräche mit der Lebenshilfe in Söding. Innerhalb kurzer Zeit war es möglich, von dort , aus der Großküche, an allen Tagen der Wochen das Mittagessen sogar zu den älteren Personen zuzustellen. Das
zweite Standbein“ der Nachbarschaftshilfe der Pfarre
war so geschaffen. Ein Vierteljahrhundert übernahmen er und eine Gruppe Ehrenamtlicher aus Mooskirchen und Söding den Zustelldienst an Wochenenden und Feiertagen.
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Aus Anlass der Vollendung seines 80. Lebensjahres – das Bild unten zeigt ihn mit Gattin und den Gratulanten –
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erfuhren alle Anwesenden, die der damalige Jubilar leibt und lebt.
Er meinte:
„Ich habe einen Gutschein erhalten – meine Gattin Franziska, die mich durch dieses Leben „trägt“.
Schöner, dankbarer kann man ein harmonisches Zusammenleben durch nunmehr bald 54 Jahre mit Gattin Franziska – liebevoll „Kuxi“ genannt – wohl nicht zum Ausdruck bringen.
Zur Vollendung des 90. Lebensjahres,
im Juni 2022,
hat es der Jubilar gewünscht, in kleiner, aber feiner Runde das von Bgm. Engelbert Huber in seinem Stammlokl, dem „Treitlerwirt“ vereinbarte Mittagessen in Anwesenheit von Provisor Mag. Wolfgang Pristavec, Erwin Wutte und den Vertretern des ÖKB (Obmann Walter Hojas und ObmStv Josef Rothschedl) einzunehmen.
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Vieles, sehr vieles aus und über das Leben unseres nun Verstorbenen mit Bezug zu und auf Mooskirchen wäre noch zu sagen.
In der Gustav eigenen Zurückhaltung
verneigen wir uns vor unserem großen, wertvollen Mooskirchner und sagen einfach, aufrichtig
„Danke für alles, Gustav“
Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt an dieser Stelle
Gattin Franziska,
Tochter, Sohn und allen Familienangehörigen.
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