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+ Hans Roth – wir trauern um ihn (Verabschiedung 24.08.)

+ Hans Roth – wir trauern um ihn (Verabschiedung 24.08.)

Wie ein Lauffeuer hat sich
die traurige Kunde
verbreitet, dass einer aus unserer Mitte „abberufen“ wurde, der Zeit seines Lebens das Gemeinsame vor das Trennende stellte, sich selbst nie im Vordergrund sah, aber alles, zu jeder Zeit, für die anderen zu tun bereit war:

Hans Roth

Der am 5. August 1952 Geborene wuchs in Groß-Söding auf, erfuhr seine erste schulische Ausbildung an der Volksschule in Mooskirchen.

Schon bald nach der Erstkommunion versah er Dienste als Ministrant und fand, wohl auch über in der Pfarre tätige Kapläne und Pfarrer, besondere Beziehung zur römisch-katholischen Kirche.
Dort, wo er in diese mit seiner Taufe aufgenommen wurde, hat er unzählige Male, erst mit kräftger, zuletzt schwächer werdender Stimme, bewegend mitgestaltet oder ausgeführt. Da war sein Platz. 
Er zögerte nicht, nach Schaffung dieser „Einrichtung“ für den Pfarrgemeinderat zu kandidieren, geraume Zeit einen Platz als „Sprecher“ der Pfarrmitglieder aus Söding einzunehmen. 
Mit starker Hand und viel Hausverstand half er mit Hans Reinprecht, Gottfried Klampfl und anderen beim Bau des Pfarrheimes mit oder war viele Jahre lang verantwortlich, dass Lektoren bei den Gottesdiensten idas Wort Gottes verkündeten. Als Kommunionhelfer war er immer hilfreich tätig. Und vieles andere mehr war er bereit zu tun, als Unterstützung oder gemeinsam mit den Geistlichen.

Er war, solange es seine Kräfte zu ließen, zuerst mit seinen Eltern (sein Vater fungierte Jahre lang als Vizebürgermeister von Söding) und dann als Betriebsführer,

Bauer mit Leib und Seele.

Diese, ihn prägende Lebenseinstellung, war ihm wohl in die Wiege gelegt, seine Eltern waren ihm ganz besondere, mit der Natur verbundene Vorbilder.

Seine offene, herzensgute Art machte ihn viele Jahre lang im ehemaligen Lagerhaus Söding zu einem nicht wegzudenkenden Partner, vorwiegend für Bauern. aber auch andere, Häuslbauer, Private, usw., waren bei ihm „gut aufgehoben“.
Da gab es nichts, was er nicht vermitteln konnte, wo er nicht zugriff und den vielen Kunden half, die Wünsche zu erfüllen.

Viele in unserer Pfarre kannten und schätzten ihn

als Vorbeter.

Ob bei hohen kirchlichen Feiertagen, beispielsweise Fronleichnam oder Pfarrfest, bei Prozessionen, etwa jährlich an seinem Geburtstag hin nach St. Oswald ob Plankenwarth oder unzähligen Totenwachen, die er in eindrucksvoller Weise zu gestalten wusste.
Auf ihn war Verlass, er vermochte nicht, einem Wunsch nach seiner Mitwirkung nicht zu entsprechen.
Hans, immer humorvoll und entgegenkommend, wenn notwendig, auch fordernd und hartnäckig, hatte sein Herz am rechten Fleck.
Ob mit Ministranten, Mitschülern oder im Erwachsenenalter, Hans war ein ganz besonderer Mensch.
Einer, den man einfach mögen musste. 

Knapp
ein halbes Jahrhundert lang
begleitete er Pilger aus unserer Pfarre, gut 25 Jahre mit dem unvergessenen Pfarrer Johann Veit, jährlich mit Konsequenz auf dem

Fußweg nach Mariazell.

Da war immer alles bestens vorbereitet, an alles gedacht, nichts dem Zufall überlassen. Sein Kommen mit „den Mooskirchnern“ war an all den bekannten „Stationen“ stets willkommen. Ein besonderes Zeichen, ein Kreuz, handgefertigt von + Alois Gschier und Freunden, hat seit vielen Jahren auf einer Anhöhe gegenüber dem Straßegg-Wirt einen würdigen Platz. Auch im Gedenken an + Pfarrer Johann Veit.

Als sich vor Jahren Feuerwehr-Kameraden des Abschnittes III mit Ersuchen um erstmalige Unterstützung zur dann folgend jährlich abgehaltenen
Fuß-Wallfahrt nach Mariazell
an ihn wandten, fanden sie sofort Gehör. Mehrmals war er in den ersten Jahren mit ihnen, Fritz Pachatz, Josef Pirstinger, Ewald Raudner und Robert Wagnest an der Spitze, so zur Gnadenmutter unterwegs.

Unvergesslich.

Am
5. April 1975
führte er Maria, geborene  Roth, vulgo Geidl, aus Bubendorf
in Mooskirchen vor den Traualtar.
Welch Besonderheit, dass die Ehefrau den Namen des Ehemannes annahm und das zu keiner Familiennamens-Änderung führte.
Mit den ihnen geschenkten vier Söhnen war das Familienglück vollkommen. Groß seine Freude über das „Wachsen“ der Familie; seine Enkelkinder galten ihm alles.

In den letzten Jahren sah sich Hans mit gesundheitlichen Einschränkungen konfrontiert. Vieles, das zuvor noch als selbstverständlich galt, war ihm nicht möglich.
Gattin Maria bot Unterstützung, wo sie und solange sie konnte. Ihr Tun ringt mir Hochachtung und Respekt ab.
Bewundernswert, dass es mit technischen Hilfen, dank der vorhandenen Barrierefreiheiten, sehr oft möglich war, den Gottesdiensten in der Pfarrkirche Mooskirchen oder der Filiale Sankt Sebastian beizuwohnen. Das gab auch in schier aussichtsloser Situation ganz besondere Kraft.
Auch das Zusammentreffen mit vertrauten Gesichtern, ein kurzer Austausch, ein Zeichen des Miteinanders, des Verständnisses.
Zuletzt wurde es ruhig, immer ruhiger um Hans.

Bis er am 18. August 2024 ein doch so kurzes, wohl erfülltes, von sehr viel Schmerz und Plage geprägtes Leben

dem Schöpfer zurückgab.

Just an dem Tag, da alles für die am Tag darauf beginnende Fußwallfahrt vorzubereiten war.

Ein treuer Diener des Herrn ist uns vorausgegangen.

„Vergelt’s Gott“, Hans, für dein langjähriges, vorbildliches Wirken.

Wir behalten dich gerne in unserer Erinnerung.

Gattin Maria,
den Söhnen,
Schwester Maria und allen Familienangehörigen
entbieten wir auf diesem Wege

unsere aufrichtige Anteilnahme.

Engelbert Huber, Bürgermeister

Begräbnisfeierlichkeit

Am Samstag, 24. August 2024, dem Festtag des hl. Bartholomäus, wurde das, was an Hans Roth sterblich war, zu Grabe getragen.
In der Pfarrkirche, dort, wo der Verstorbene so oft und in vielen Angelegenheiten gewirkt hat, feierte 
Provisor Mag. Wolfgang Pristavec
mit Angehörigen und einer großen Trauergemeinde (unter ihnen die Bürgermeister LAbg. Erwin Dirnberger und Engelbert Huber, sowie Dir.i.R. Josef Hütter, Lagerhaus Graz Land) das Requiem sehr würdevoll.
Der Herr Provisor skizzierte den Werdegang des Verstorbenen und fand viele lobende, anerkennende Worte für das umfangreiche, durch viele Jahre mit großer Leidenschaft, von persönlichem Einsatz geprägte Wirken in kirchlichen Belangen.
Einfühlsam die bemerkenswerte musikalische Gestaltung mit Flöte, Orgel, Chor- und Volksgesang.

„Wir folgen ihm noch einmal, wie er so vielen aus unserer Pfarre gefolgt ist und sie hin begleitet hat“, meinte der Herr Provisor, bevor sich der Trauerzug zum Ortsfriedhof in Bewegung setzte.

Dort, am Gottesacker, hat Hans seine Ruhestätte; bei seinen Eltern Elisabeth und Johann.

Ruhe in Freude und Frieden!