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1. Februar 2024 2024-02-01 10:07Bauen
Psychosoziale Gesundheit
Die Weltgesundheitsorganisation (→ WHO) bestimmt die sogenannte psychosoziale Gesundheit als Zustand des Wohlbefindens, in dem ein Mensch seine Fähigkeiten ausschöpfen, die alltäglichen Sorgen bewältigen, produktiv arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen. Sie wird auch seelische Gesundheit, mentale Gesundheit oder psychische Gesundheit genannt.
Bei der psychosozialen Gesundheit spielen äußere und innere Gesichtspunkte zusammen – Wohlbefinden, Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, soziale Beziehungen, Arbeitsbedingungen, finanzielle Mittel, Sicherheit, erbliche Vorbedingungen etc. Sie ist, zumindest bedingt (in bestimmtem Ausmaß), beeinflussbar. Bei unmittelbarer Verzweiflung ist fachkundige Hilfe genauso wichtig wie bei länger andauerndem Leidensdruck.
Akute Lebenskrisen
Krisen sind keine Krankheit. Wenn ein Mensch in einer Krise steckt, haben sich Belastungen zugespitzt, die er allein zunächst nicht mehr meistern kann. Gefühle von Ausweglosigkeit und Verzweiflung können dann zu Gedanken über Selbstverletzung, Selbstmord oder zu Verhalten, das andere oder einen selbst schädigt, führen. Menschen, die sich in unmittelbaren Krisensituationen befinden, können bei den folgenden Einrichtungen Hilfe erfahren:
- SUPRA – Suizidprävention Austria (→ BMSGPK)
- österreichweite Krisentelefonnummern (→ BMSGPK) oder nach Bundesländern gelistet
- Wien: Kriseninterventionszentrum (→ Verein Kriseninterventionszentrum), Telefonnummer: +43 1 406 95 95, Montag bis Freitag 8–17 Uhr
Das Beratungsangebot richtet sich nicht nur an direkt Betroffene, sondern auch an Angehörige, Bekannte und andere Krisenbetreuende.
Länger andauernde Erkrankungen
Psychische Erkrankungen können sich unterschiedlich äußern:
- Ängste, die die Lebensqualität und die eigene Freiheit einschränken,
- Traumata (seelische Verletzungen),
- posttraumatische Belastungsstörungen, wenn Katastrophales erlebt oder beobachtet, und nicht bearbeitet wurde,
- Persönlichkeitsstörungen,
- Depressionen,
- Burn-out (andauernder zu hoher Stress),
- funktionelle Störungen (sexuelle Probleme oder Verspannungen im Nacken, Kiefer etc., die keine medizinische Ursache haben),
- Belastungsstörungen aufgrund von Lebenskrisen oder belastenden Ereignissen, wie zum Beispiel einer schweren Erkrankung, (drohender) Verlust der Partnerin/des Partners, (drohender) Verlust des Arbeitsplatzes, der Wohnung etc.,
- Zwangsgedanken und -handlungen, die als belastend empfunden werden, wie der Zwang, sich ständig waschen zu müssen, oder ständig wiederkehrende Gedanken usw.
Diese und ähnliche Erkrankungen müssen von Fachkundigen, die gemeinsam mit Ihnen herausfinden müssen, wie Ihnen geholfen werden kann, behandelt werden. Werden sie nicht behandelt, verschlimmern sie sich meistens laufend oder in Schüben.
Beratung, Anlaufstellen, Hilfsangebote
Arztsuche
Wenn Sie auf der Suche nach einer Ärztin/einem Arzt sind, können Sie die Arztsuche (→ Ärztekammer) nutzen.
Spitalssuche
Sind Sie auf der Suche nach einem Spital in Ihrer Nähe? Hilfestellung hierfür finden Sie unter Kliniksuche (→ BMSGPK).
Suche nach psychologischer und psychotherapeutischer Hilfe
Gesundheitspsychologinnen/Gesundheitspsychologen, klinische Psychologinnen/Psychologen und Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten finden Sie unter:
- Suche nach sonstigen Gesundheitsdienstleistern (→ BMSGPK)
- Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP): Onlinesuche des BÖP nach Psychologinnen/Psychologen
- Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP): Onlinesuche des ÖBVP nach Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten
- VÖPP (Vereinigung Österreichischer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten): Onlinesuche des VÖPP nach Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten
Selbsthilfegruppen
Mit Menschen sprechen zu können, die Ähnliches erlebt haben, ähnlich oder ganz anders auf das Erlebte reagieren, kann helfen. Selbsthilfegruppen finden Sie unter der Suche nach Selbsthilfegruppen (→ BMSGPK).
Bei Selbstmordgedanken
Sie denken an Selbstmord, machen sich um jemanden Sorgen oder haben einen Menschen aufgrund eines Suizids verloren? Auf dem Österreichischen Suizidpräventionsportal finden Sie Erste-Hilfe-Tipps (→ BMSGPK), Notfallkontakte (→ BMSGPK) und Hilfsangebote in Ihrem Bundesland (→ BMSGPK) und weiterführende Informationen zur Bewältigung dieser Notsituation.
Rehabilitation
Rehabilitationseinrichtungen in ganz Österreich finden Sie über den Rehabilitationskompass (→ BMSGPK).
Kinder- und Jugendliche
- Die Website bittelebe (→ SUPRO) richtet sich gezielt an Kinder und Jugendliche.
- Rat auf Draht (→ Verein Rat auf Draht): anonym und rund um die Uhr, Telefonnummer: 147
- Kindernotruf: 24-Stunden-Telefonberatung in akuten Krisen und Konfliktsituationen, Telefonnummer: +43 800 567 567
Weiterführende Informationen
- Informatives über psychische und seelische Gesundheit (→ BMSGPK)
- Bäuerliches Sorgentelefon (→ Landwirtschaftskammer Österreich), telefonische Hilfe zum Ortstarif: +43 810 676 810, Montag bis Freitag von 8:30–12:30 Uhr (ausgenommen an gesetzlichen Feiertagen)
- Wobei hilft eine Psychotheraphie (→ BMSGPK)?
- Ein Verzeichnis von Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten mit nachgewiesener Weiterbildung in Kinder- und Jugendpsychotherapie findet sich auf der Website des Österreichischen Berufsverbands für Psychotherapie → ÖBVP.
Psychiatrische Ambulanzen
Psychische Krisen sind von psychiatrischen Krisen bzw. Notfällen (→ BMSGPK) zu unterscheiden. Einem psychiatrischen Notfall liegt meist eine akute psychische Erkrankung zugrunde (zum Beispiel Drogenmissbrauch, Schizophrenie) bzw. ein akutes körperliches Leiden, das zu psychiatrischen Symptomen führt (zum Beispiel eine Gehirnblutung). Auf der Seite des Kriseninterventionszetrums findet sich eine Auflistung nach Bundesländern mit Kliniken und Spitälern, die psychiatrische Ambulanzen/Abteilungen haben (→ Verein Kriseninterventionszentrum).
Für den Inhalt verantwortlich: oesterreich.gv.at-Redaktion